Annotation |
Die Menschen im Amazonasgebiet und ihre Seelsorger erleben die Herbergsuche, die Menschwerdung Gottes in Jesus und diesen als "einen von uns" wohl unmittelbarer als die meisten Menschen in den europäischen Ländern. Die Bedeutung, die die Weihnachtsbotschaft für diese Menschen hat - und für Kräutler als Bischof, der sich für die Rechte der indigenen Völker und die Erhaltung der Regenwälder im Amazonasgebiet als Lebensraum engagiert, - wird in Kräutlers Betrachtungen spürbar. In den Texten Kräutlers werden die krassen Unterschiede zwischen Arm und Reich, zwischen den Mächtigen und Machtlosen, Einflussreichen und Chancenlosen, die damals wie heute die Welt prägen, deutlich sichtbar. Unübersehbar wird aber auch die Position Gottes, die sich in der Menschwerdung Jesu erwiesen hat: die liebende Zuwendung zum Anderen. Diese ist nicht auf einige Tage im Jahr beschränkt, sie lässt sich auch nicht zumüllen mit Weihnachtsmann-Getöse und Geschäftsinteressen, sondern sie ist immer da. Die Gedanken Bischof Kräutlers sind daher keine besinnlich stimmenden, auf einige Tage im Jahr bezogenen Betrachtungen, sondern Aufruf, diese Botschaft zu hören, daraus Folgerungen zu ziehen und diese täglich zu konkretisieren. |